Brunft Damwild • Brandenburg

17.10.2026 | Tagesveranstaltung

Jeep Experience

Brunft Damwild • Brandenburg

17.10.2026 | TAGESVERANSTALTUNG

Jeep and Friends - Alle Marken willkommen


An dieser Veranstaltung können nur JEEP.EXPERIENCE-Members teilnehmen!
Infos zur Membership gibt es hier.

Zwischen Mitte Oktober und Mitte November findet ein besonderes Schauspiel in unseren Wäldern statt.

Höhepunkt ist normalerweise gegen Ende Oktober - aber das liegt an vielen Faktoren. Also sind wir im avisierten Zeitraum auf jeden Fall richtig.

In dieser Zeit findet die Damwild-Brunft statt - ein besonderes Konzert der Natur. Und wer weiß, evtl. stimmen Kraniche und Wölfe mit ein - zu einem Konzert der Natur.

Damwild Brunft: Die Offroad-Tour
Damwild Brunft: Die Offroad-Tour

Es ist völlig klar, dass wir zu diesem außergewöhnlichen Ereignis nicht einfach durch den Wald fahren. Vielmehr werden wir von erfahrenen Jägern und/oder Förstern begleitet. Wir fahren mit den Fahrzeugen in die Nähe und gehen dann unter Anleitung der Profis ins Zielgebiet.

Für alle, die sich jetzt schon Sorgen machen - es sind keine extrem langen Wege. Aber wir wollen und werden auch nicht die Tiere stören. Viel mehr werden wir uns ganz leise zu Fuß in die Nähe bringen, um diesem Spektakel zu lauschen.

Ein Erlebnis das wirklich Eindruck hinterlassen wird!

Damwild Brunft: Die Offroad-Tour
Damwild Brunft: Die Offroad-Tour

Mehr Infos, Zeiten & Anmeldung zu diesem Event folgen in Kürze!


Allgemeine Infos

Quelle: Pirsch.de

Ein alljährliches Naturschauspiel ist die Damwildbrunft ab Mitte Oktober, die nicht nur aus jagdlicher Sicht sehr beeindruckend ist. Besonders imposant sind Beobachtungen an Großbrunftplätzen, wenn sich dort mehrere hundert Stück Kahlwild und einige Dutzend Platzhirsche auf kleiner Fläche konzentrieren. Die Brunft des Damwildes ist auch deshalb sehr reizvoll, weil es weniger störungssensibel ist als das Rotwild und die Stücke in dieser Zeit praktisch über den ganzen Tag hinweg aktiv sind. In lichten Altholzbeständen ist die hohe Zeit der Schaufler daher besonders intensiv erlebbar.

Auch wenn die heiße Phase der Brunft erst ab 20. Oktober beginnt, ist die Phase der Vorbrunft für einen Hirsch bereits richtungsweisend. Denn ob sich Hirsche letztlich durchsetzen können, liegt auch daran, inwieweit sie in der Lage sind, in der Feistzeit dominant zu sein. Hirsche, die in Hirschrudeln hohe Positionen einnehmen können, werden auch in der Brunft durchsetzungsfähiger sein. Dies korrespondiert in erster Linie mit der Körpermasse. Die ist wiederum Voraussetzung für ein starkes Geweih. Ein 50 kg schwerer Damhirsch ist physiologisch schlicht nicht in der Lage, ein vier Kilogramm schweres Geweih zu schieben. Starke Hirsche dagegen schon. Unter idealen Bedingungen können sie sogar fünf Kilogramm und mehr erreichen. Entsprechend können sie bis zu 10 g Geweihmasse pro Tag bilden. Bei schwachen Hirschen ist es nur etwa die Hälfte.

Starke Hirsche kommen in der Regel schon vor dem eigentlichen Brunftbeginn, also in der ersten Oktoberhälfte, an den Brunftplätzen an. Jüngere und schwächere Hirsche treffen oft erst einige Tage später ein. Grundsätzlich gibt es bei den Hirschen die Tendenz dazu, von Jahr zu Jahr denselben Brunftplatz aufzusuchen. Befinden sich aber andere Brunftplätze in der Nähe, werden diese auch gewechselt. Die Attraktivität eines Brunftplatzes richtet sich in erster Linie nach dem dortigen Brunftgeschehen. Kahlwild und Hirsche neigen bei geringem Geschehen eher dazu diesen zu verlassen und einen anderen aufzusuchen. Diese Eigenschaft begünstigt dann auch die Bildung von Großbrunftplätzen.

Ob sich ein Hirsch viele Beschläge sicher kann, hängt in ausschlaggebender Weise davon ab, ob er in der Lage ist, einen zentralen Bereich eines Brunftplatzes zu besetzen. Diese sind bei den Hirschen sehr umkämpft. Oft bleiben den einzelnen Hirschen dort nur Flächen mit weniger als 100 qm, in deren Zentrum eine Brunftkuhle liegt. Diese Bereiche werden gegen andere Hirsche intensiv markiert und verteidigt. Dies bedeutet jedoch keinesfalls, dass diese Bereiche nicht verlassen werden. Denn Untersuchungen zeigen, dass nur etwa 1/3 aller Beschläge auch im „eigenen Revier“ erfolgen.

Das Zentrum eines Brunftplatzes ist deshalb sehr attraktiv, weil sich dort die Zahl der weiblichen Stücke konzentriert. Ab dem Alter von fünf Jahren sind Damhirsche in der Lage eine Brunftkuhle zu besetzen und diese dann für bis zu zwei Wochen zu verteidigen. Der Weg zu einem erfolgreichen Brunfthirsch ist allerdings sehr weit. Weniger als ein Viertel der Hirsche erreicht überhaupt das notwendige Alter von mindestens vier Jahren, um aktiv an einer Brunft teilnehmen zu können. Nur etwa zehn Prozent der Hirschkälber schaffen es später in ihrem Leben sich erfolgreich fortzupflanzen.

Ist ein Damwildbestand vom Alter her normal gegliedert, dominieren Hirsche zwischen 6 und 8 Jahren das Geschehen in der Brunft. Sie können erfolgreich Brunftkuhlen besetzen und sind auch in die meisten Auseinandersetzungen verwickelt. Viele Konfrontationen werden bereits in der Frühphase entschieden und es kommt erst gar nicht zu einem Kampf. Über 80 % der Auseinandersetzungen enden auf diese Weise. Denn Hirsche können durch ritualisierte Elemente (wie Parallelgang) sehr gut die Verfassung des jeweiligen Kontrahenten einschätzen.

Starker Brunftbetrieb kann jedoch dennoch zu einem intensiven Kampfgeschehen führen. Haben sich viele ebenbürtige Hirsche eingefunden, werden die dominanten Stücke im Durchschnitt etwa alle zwei Stunden in einen Kampf verwickelt. Es sind in der Literatur auch Hirsche dokumentiert, die zum Teil deutlich über 20x pro Tag kämpften. Statistisch gesehen hat der Initiator eines Kampfes eine etwa doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, diesen auch zu gewinnen. Das deutet daraufhin, dass Damhirsche auch die eigenen Kampffähigkeiten sehr gut einschätzen können. Ist ein Kampf also aussichtsreich, wird er auch geführt. Während das Abtasten der Kontrahenten längere Zeit andauern kann, ist die eigentliche Kampfdauer mit bis zu drei Minuten vergleichsweise kurz.

Da Hirsche in der Brunft kaum oder keine Nahrung aufnehmen, kommt es bei ihnen zu einer drastischen Gewichtsabnahme. Im Mittel verlieren sie in dieser Zeit ein Viertel ihrer Körpermasse. Dies ist auch der Grund, warum es in der Regel erst gegen Ende der Brunft auch zu Kämpfen zwischen ungleichen Gegnern kommt. Dann sind auch weniger starke Hirsche im Stande, die zunehmend abgekämpften Platzhirsche herausfordern zu können. Der Fortpflanzungserfolg mittelalter und junger Hirsche ist dennoch insgesamt sehr gering. In einer Untersuchung waren diese Hirsche nur zu unter einem Prozent an Beschlägen von Kahlwild beteiligt und ihnen bleibt oft nur die Abstauberrolle (Jennings et al. 2004).

Sehr alte Hirsche halten sich bevorzugt in der Peripherie eines Brunftplatzes auf. Sie versuchen dort, ohne viel Aufmerksamkeit zu erzeugen, einzelne Stücke oder kleinere Kahlwildrudel für sich zu monopolisieren. Nicht selten werden diese so ähnlich wie beim Rothirsch auch vor Rivalen verteidigt. Die „Rothirschstrategie“ kommt also zum Teil auch bei Damhirschen vor. Ihr Fortpflanzungserfolg bleibt in der Regel aber ebenfalls überschaubar. Grundsätzlich sinkt der Fortpflanzungserfolg der Damhirsche ab dem Alter von neun Jahren. Der Alterungsprozess schreitet nun rasant voran und das natürliche Ende ist nah. Am Ende eines Hirschlebens kann ein erfolgreiches Exemplar mitunter über 100 Kälber gezeugt haben (McElligott & Hayden 2000).